Airport Tempelhof

Dunckerstraße

Alexanderplatz

Was wird die deutsche Hauptstadt für Sarah bereithalten? Der Empfang  ist nicht gerade leidenschaftlich..

 

Eine mächtige, schwere Architektur ohne richtige Atmosphäre, bedrückend fand Sarah. Das Café am Ende der Rolltreppe wirkte in dem Bau wie ein Fremdkörper, wie Leben, das da nicht hingehört. Das kleine Reisebüro gegenüber war verwaist, die Regale und Vitrinen leer geräumt. Sarah drückte die Nase an die Scheibe, um besser sehen zu können. Da gab es keine Spur von Geschäft mehr, absolut keinen Hauch von verlockender Fremde. „Adio direkt“, stand in gelber Schrift auf grünem Grund über der Eingangstür. Und darunter: „last minute direkt“. Was für ein Name, der würde auch für eine Partnervermittlung oder eine Trennungsagentur passen, dachte Sarah und machte mit ihrem Handy ein Foto von dem Laden.

Welche Rolle spielt Mark? Wohin treibt er?

 

Mark saß zusammengekauert auf einem Stuhl in der Küche und hielt die Kaffeetasse mit beiden Händen zwischen den Knien, als wolle er sich aufwärmen. Sarah holte sich einen Klappstuhl und setzte sich ihm gegenüber. Ihr Vater hatte ein Sammelsurium an Stühlen in seiner Wohnung, jeder ein Einzelstück und keiner passte zum anderen. „Zufall, oder ein Tick von ihm?“, sinnierte sie und ließ ihren Blick und ihre Gedanken übergangslos zu Mark hinüber gleiten, der auf einem türkis lackierten Jugendstilstuhl saß, der so gar nicht zum restlichen, eher coolen Stil der Einrichtung passte. Ein Alien zwischen all den anderen Möbeln. Und damit passte er irgendwie zu Mark, der durch seine seltsame Art auch die Ausstrahlung eines Alien hatte. Sarah spürte sofort, dass Mark etwas ganz besonderes war. Für so was hatte sie ein hypersensibles Radar entwickelt ...

Er hört seinen Ruf. Aber wohin wird der Prediger Mark führen?

 

Der Prediger hob das Buch in seiner Rechten zum Nachthimmel. Und Mark fühlte, dass seine Worte nur für ihn bestimmt waren. Er konnte sie ganz tief in seinem Inneren spüren.

„Dann wird Gerechtigkeit sein, und sie wird herrschen. Es werden wenige Auserwählte sein, die bestimmt sind, ihren Weg zu bereiten. Meine Augen sehen sie bereits, denn sie sind unter uns und ihre Tage werden kommen.“